Die Immobilienpreise in und um München sind in den letzten Jahren rasant angestiegen. Der starke Preisanstieg ist in der hohen Nachfrage, dem allgemeinen Bedarf und vor allem den günstigen Finanzierungskonditionen der letzten Jahre begründet. Immobilieneigentümer die Ihre Immobilie verkaufen wollten, konnten mit überdurchschnittlich hohen Verkaufspreisen und einer Vielzahl an Interessenten rechnen. Hier kam es auch weniger auf die tatsächliche Mikrolage oder die Ausstattung der jeweiligen Immobilie an, sondern viel mehr darauf, ob die Immobilie überhaupt noch zu verkaufen ist und wenn ja, zu welchem Preis?
Durch die Vielzahl von Kaufinteressenten und dessen Verhandlungsbereitschaft haben sich die Kaufpreisangebote teilweise sogar noch erhöht. Was dann zur Folge hatte, dass die schon sehr hohen Angebotspreise noch höher im letztendlichen Verkauf ausgefallen sind. Erschwerend kam noch dazu, dass es einfach nicht so viele Immobilien für den Erwerb gab und man neben einigen Abstrichen auch hinnehmen musste, dass ein anderer Kaufinteressent mehr geboten hat und letztendlich den Zuschlag für den Erwerb erhalten hat. Trotz der angespannten Lage auf dem Immobilienmarkt, hatten viele Kaufinteressenten die Möglichkeit, sich den Traum vom Eigenheim oder den Erwerb einer Kapitalanlage zu ermöglichen. Dies vor allem begründet durch das langanhaltende Niedrigzinsniveau für Immobiliendarlehen/Kredite. Somit konnten auch die unterschiedlichen Finanzinstitutionen günstige Immobiliendarlehen/Kredite vergeben, nicht selten mit einer Laufzeit von ca. 10 Jahren und 1% Zinsen, oftmals lag das Zinsniveau auch unter 1%.
Durch das niedrige Zinsniveau der vergangenen Jahre hat sich vor allem der Münchner Immobilienmarkt und auch das Umland zu einem ganz klaren Verkäufermarkt entwickelt. Wobei hier zu erwähnen ist, dass Immobilien in München und dem Umland schon immer sehr beliebt bei potenziellen Kaufinteressenten waren und es auch nach wie vor sind. Doch nun, Anfang des Jahres 2022, hat sich durch die hohe Inflation und auch den geänderten Zinskurs der EZB einiges geändert. Im vergangenen Jahr 2021 und den Jahren davor sprachen wir noch von Zinsen von zum Teil unter 1%, 0,7% bis 1,2% waren nicht unüblich und lagen eher an der Tagesordnung, natürlich unter berücksichtigen der Finanzierungsdetails/Konditionen und Höhe des eingebrachten Eigenkapitals. Durch die vorab erwähnte hohe Inflation und dem geänderten Zinskurs der EZB wendet sich nun das Blatt auf dem Immobilienmarkt. Viele Immobilienangebote stammen noch aus dem vergangenen Jahr und orientieren sich vor allem bezüglich des Angebotspreises an den letzten Jahren.
Jedoch sind die Kaufpreise der letzten Jahre aufgrund der gestiegenen Zinsen so nicht mehr zu erzielen. Natürlich gibt es Ausnahmen, dies betrifft jedoch eher Neubauimmobilien oder sehr spezielle/attraktive Immobilien. Das hat zur Folge, dass ein deutliches Mehrangebot an Kaufimmobilien entstanden ist, was man auch sehr gut auf diversen Immobilienportalen beobachten kann.
Was wird die Folge sein beziehungsweise spürt man schon die Folgen? Ja die Folgen sind spürbar. Neben dem deutlichen Mehrangebot an Kaufimmobilien, ist zu beobachten, dass die Nachfrage nach entsprechenden Kaufimmobilien zum Teil drastisch eingebrochen ist. Erschwerend hierzu kommt noch, dass selbst bei einer passenden Immobilie und auch den finanziellen Mitteln in Form des Eigenkapitals, nun auch die Finanzinstitute deutlich vorsichtiger und strenger bei der Kreditvergabe vorgehen. Zum Teil werden Immobiliendarlehen/Kredite zum Beispiel nur noch mit einem erhöhten Eigenkapital oder geänderten Laufzeiten genehmigt.
Die aktuell noch hohen Kaufpreise sowie die erhöhten Zinsen beeinträchtigen zum Teil deutlich die Wirtschaftlichkeit eines Immobilienerwerbs, sowohl für die Eigennutzung als auch für die Kapitalanlage in Form einer Immobilie.
Es ist also davon auszugehen, dass sich der Immobilienmarkt in dem kommenden Jahren auf einem neuen Niveau „einpendeln“ wird und es weiterhin eine Vielzahl an Kaufangeboten gibt, welche dann auch unter angepassten Konditionen verkauft werden.
Abschließend ist jedoch festzuhalten, dass der Münchner Immobilienmarkt und das Umland sowohl für Verkäufer/Eigentümer als auch für Käufer weiterhin ein finanziell sicherer und stabiler Standort in Form der Immobilie bleiben wird.